Tschad: Naturwunder in der südlichen Sahara

Sahel - Ennedi-Massiv - Ounianga-Seen - Wüstenkrokodile - „Wiege des Uramazonas“


Archei-Guelta (C) Joe Pichler

Campinggruppe vor dem Ennedi (C) Anton Eder

Tubu Kinder (C) Anton Eder

Ounianga See (C) Anton Eder

Ennedi (C) Prof. Sepp Friedhuber

Das Ennedi-Plateau im Nordosten des Tschad ist ein einzigartiger Sandsteinkomplex inmitten der Sahara, wo sich aufgrund der erosiven Wirkung des Sandes bizarre Täler mit ausgeprägten Turmstrukturen herausgebildet haben. Zahlreiche Felsmalereien geben Auskunft über die Menschen, die einst hier siedelten. Im Norden des Landes liegen die Seen von Ounianga, Überreste des Paläo-Tschad, dessen heutige Ufer tausend Kilometer südlich liegen, Relikt aus der „grünen Sahara-Zeit“, die von rund 10.000 bis 1.500 v. Chr. dauerte. Die verschiedenfärbigen, palmenumrahmten Seen inmitten der lebensfeindlichen Wüste wurden wie das Ennedi-Plateau von der UNESCO zum Welterbe erklärt.


Reiseleitung: Anton Eder

1. Tag: Wien/München/Frankfurt - Istanbul - N‘Djamena. Zuflüge ab Wien, München oder Frankfurt nach Istanbul (ab Wien ca. 10.00 - 14.15 Uhr). Flug mit Turkish Airlines nach N’Djamena (ca. 18.30 – 01.55 Uhr).
2. - 4. Tag: N’Djamena - Abeché - Biltine. Wir folgen den Schwemmlandebenen des Tschad Sees bis Ngoura, von wo wir der (fast durchgehend) neu asphaltierten Straße über Bokoro nach Abeché folgen. Wir queren eine um diese Jahreszeit grüne Savannenlandschaft des Sahel mit Akazien und Gruppen von Doum-Palmen. In der hügeligen Guera-Region beeindrucken gewaltige Granitmonolithe, aber auch malerische Dörfer mit Rundhütten, hohen Hirsespeichern und farbenprächtigen Märkten, die den Ost-West-Handel aufrecht erhalten. Vielleicht zeigen sich Hyänen, Paviane, Rotschnabeltokos und Kronenkraniche. Wir begegnen verschiedenen Volksgruppen wie den Kanuri, Kanembu, Kotoka, Baguirmie, Buduma, Mubi und Hadjerai sowie arabischen Nomaden (u.a. Kereda, Missirie), die mit ihren Kamel- und Rinderherden von Weideplatz zu Weideplatz in den fruchtbareren Süden ziehen. Wir sehen Frauen, die mit ihren Eseln Holz und Wasser zu den Dörfern transportieren. Am 4. Tag erreichen wir Abeché, die Hauptstadt der Ouaddaï-Region, wo wir unsere Vorräte auffüllen und Richtung Norden in die Biltine Region weiterfahren.
5. - 6. Tag: Biltine - Kalait - Ennedi-Massiv. Nach Biltine verlassen wir den Sahel und gelangen in die eigentliche Wüste. Im Schatten der östlichen Gebirgszüge Maraone und Ennedi mäandern mit Büschen und Bäumen gesäumte Wadis in die Wüste hinein und bieten Gazellen, Schakalen, Füchsen und Vögeln einen Lebensraum. In dieser unwirklichen Gegend am südlichen Rand des Ennedi-Massivs leben Angehörige der Zaghawa, Tama, Mimi sowie Tubu-Gruppen wie Gouran und Daza, die mit ihren Herden das Grasland im nördlichen Sahel und in den Wadis beweiden. Am Vormittag des 6. Tages erreichen wir das eindrucksvolle, ca. 25.000 km² große Massiv des Ennedi, das vor allem für seine bizarr geformten, an Burgen und Kathedralen erinnernde grandiose Sandsteintürme und tausende Steinbögen bekannt ist.
7. - 9. Tag: Ennedi-Massiv, Archeï-Region. Im Südosten des Ennedi-Massivs besuchen wir den mächtigen Aloba-Bogen und den außergewöhnlichen Anoko-Bogen. Wir gelangen in die mit Felstürmen und Steinbögen gesegnete Tokou-Region und erkunden die grandiosen Sandsteinformationen des Terkei-Gebietes. In Grotten und natürlichen Überhängen sehen wir bestens erhaltene, bis zu 10.000 Jahre alte Felszeichnungen, die vom Leben der einstigen Bewohner erzählen. Höhepunkt des Ennedi ist für viele das Archeï-Tal, das sich 30 km durch das Massiv schlängelt und in einer engen Schlucht, dem gewaltigen Fels-Amphitheater des Archeï-Gueltas, endet. Dieses ständig wasserführende Becken ist das Ziel vieler Gaida-Gouran, um dort ihre Kamele zu tränken. Von einem Aussichtspunkt schauen wir auf die atemberaubende Archeï-Schlucht, lauschen dem widerhallenden Brüllen hunderter Kamele und sehen im Wasser mit etwas Glück eines der letzten überlebenden Sahara-Krokodile. Nach einem Spaziergang zum Guelta Bechike gelangen wir am 9. Tag schließlich zu den bizarren Awayke-Felsen, wo wir unsere Zelte aufbauen.
10. - 11. Tag: Fada - Mourdi - Derbili - Demi - Teguedei-See. Nordwärts geht es nach Fada, Präfektur der Ennedi-Region und typisches Sahara-Dorf, das sich mit dem kleinen Markt um das alte französische Fort gruppiert. Fada liegt inmitten einer fruchtbaren Oase mit Dattelpalmen. Sobald wir alle bürokratischen Schritte erledigt haben, geht es auf der holprigen Sand- und Steinpiste über das Ennedi-Massiv in die nördliche Mourdi-Senke, ein Gebiet mit zahlreichen Sanddünen und einzelnen Zeugenbergen. Nördlich der Derkeshi-Bergkette queren wir die Dünenkämme des Derbili-Gebiets, bis wir schließlich auf der - immer noch verwendeten - Route der Salzkarawanen den markanten rötlichen Sandsteinberg Eyo Demi erreichen. Am Fuß dieses Felsens erstreckt sich das aus ärmlichen Lehmbauten bestehende Dorf Demi, in dem Ouniang leben, die zu den Gouran-Tubu gehören. Inmitten der absolut lebensfeindlichen Umgebung handeln sie mit „rotem Salz“, das mit einfachsten Methoden aus den Salzpfannen herausgeschlagen wird. Karawanen bringen es in die südlichen Oasen, wo es die Händler gegen Hirse und andere Lebensmittel eintauschen. Von Demi wenden wir uns Richtung Westen nach Teguedei, eine Palmenoase, die nur in der heißen Jahreszeit während des Salzabbaus und zur Zeit der Dattelernte bewohnt ist. Hier liegt der stark salzhaltige Teguedei-See, der erste See der Ounianga-Region, der von Palmen umrahmt und von Sanddünen und spektakulären Felsformationen überragt wird.   
12. - 13. Tag: Teguedei - Ounianga Seen. Entlang der Nabar Falaise erreichen wir die grandiose Landschaft der Wüstenseen von Ounianga Serir, die inmitten einer unbeschreiblich schönen Landschaft liegen. Die vielfarbigen, von Palmoasen umrahmten Seen werden von bizarren Felsformationen aus Buntsandstein und goldfarbenen Sanddünen überragt. Obwohl die meisten Seen Süßwasser enthalten, nimmt dieses aufgrund der salzigen Böden Mineralien auf, die zu den speziellen Färbungen führen. Zu Fuß erkunden wir das Seeufer und die Palmoasen des Boukou-Sees. Wer will, kann im See auch baden. Die drei noch weiter westlich gelegenen Seen von Ounianga Kebir bieten eindrucksvollste Farbenpracht inmitten der Sahara. Je nach der Menge des gelösten Salzes sowie unterschiedlicher Algen und Bakterien reichen die Farben von tiefem Blau über Grün bis ins dunkle Rot.
14. - 17. Tag: Ounianga Seen - Kora - Bichagara - Kalait - Bahr el Ghazal - N’Djamena. Nach allen bürokratischen Hürden und Formalitäten machen wir uns wieder auf den Weg in den Süden nach Kora, eines der Zugangstore zum Ennedi-Massiv. Die anfangs raue, unbeeindruckende Landschaft wird mehr und mehr von kleinen Felstürmchen und Sandzungen geprägt, die auch für unsere erfahrenen Geländewagenfahrer nicht einfach zu nehmen sind. Nach den letzten schwierigen Dünen bei Kora erwartet uns eine weite Ebene und endlich wieder ein Brunnen bei Ouei. Dahinter liegen die grandiosen Felskathedralen von Bichagara, Felsinseln westlich des Ennedi, die gerne als das „Monument Valley des Tschad“ bezeichnet werden. Sie sind aber nicht nur im Großen schön anzusehen, sondern halten auch unzählige Felsmalereien für uns bereit! Eine Piste führt uns nach Kalait, wo wir nochmals Lebensmittel und Diesel laden. Am 16. Tag kommen wir mit dem Oued Achim in die nördlichen Ausläufer des meist ausgetrockneten Wadi „Bahr el Ghazal“: Mit etwas Glück sehen wir Gazellen, Fenneke, Schakale. Beim Dorf Koro Toro hat man Knochen des bis zu 7 Mio. Jahre alten menschenartigen „Sahelanthropus tchadensis“ gefunden. Mit fortschreitender Fahrt entlang des Wadis wird das Land immer fruchtbarer, mit Büschen, Bäumen sowie traditionellen Lehm-Dörfern. Schließlich erreichen wir wieder die Asphaltstraße, die uns durch das Schwemmland des Tschadsees nach N’Djamena bringt. Am 17. Tag stehen Tageszimmer zur Verfügung. Am späten Abend des 17. Tages Transfer zum Flughafen.
18. Tag: Istanbul - Wien/München/Frankfurt. Rückflug um 03.35 Uhr mit Turkish nach Istanbul. Ankunft um 14.45 Uhr - Weiterflug nach Wien (ca. 17.45 - 18.00 Uhr), München oder Frankfurt.

LEISTUNGEN:

  • Linienflug mit Turkish Airlines über Istanbul nach N’Djamena und retour
  • Rundreise in Geländefahrzeugen (max. 3 - 4 Teilnehmer/Fahrzeug)
  • 1 Übernachtung im Hotel „Irrisor“ in N’Djamena in Doppel-/Zweibettzimmern mit Dusche/WC - mit Abendessen und Frühstück, Tageszimmer am letzten Tag in N’Djamena zum Duschen
  • 15 Übernachtungen in Zweimann-Zelten (gute Kuppel-Zelte und ca. 10 cm dicke Schaumstoffmatten werden von der Partneragentur gestellt), Schlafsack bitte von Österreich mitnehmen!
  • Verpflegung in der Wüste durch die Campingküche (Koch- und Begleitmannschaft unserer erstklassigen Partneragentur im Tschad) vom 2. Tag mittags bis 17. Tag morgens; zusätzlich haben wir ein Begleitfahrzeug für Gepäck, Sessel, Tische, Verpflegung und Wasser
  • qualifizierte österreichische Reiseleitung sowie Expeditionsleitung durch einen langjährigen Wüsten-/Tschad-Experten unserer Partneragentur
  • 1 Broschüre „Tschad“ von Anton Eder pro Zelt
  • CO2-Kompensation aller Transportwege
  • Flug bezogene Taxen (derzeit € 433,–)

Gültiger Reisepass (mind. 7 Monate nach Ausreise gültig) mit Visum für den Tschad, Gelbfieber-Impfnachweis und 1G-Nachweis erforderlich.
Mindestteilnehmerzahl: 10 Pers., Höchstteilnehmerzahl: 15 Pers.


NICHT INKLUDIERT: Visum für Tschad (derzeit € 230,–)

! HINWEIS: Bitte beachten Sie, dass diese Reise Expeditionscharakter hat. Die Gegebenheiten im Tschad erfordern große Flexibilität. Übernachtungen im Zelt inmitten der Wüste sind nicht nur grandios, sondern können auch beschwerlich sein. Es stehen fast jeden Tag, aber nicht immer Waschmöglichkeiten zur Verfügung, zudem gibt es wenige/kaum Einkaufsmöglichkeiten.
Bitte beachten Sie, dass in Österreich für den Tschad eine partielle Reisewarnung gilt - die Reisen werden in Absprache mit der Botschaft des Tschad in Berlin sowie einer erstklassigen Agentur (mit guten Beziehungen zu den entsprechenden Stellen) vor Ort durchgeführt. Unsere Haftpflichtversicherung übernimmt auch im Tschad die Haftungen, die bei einer Reise durch eventuelle Missgeschicke oder einen Unfall entstehen würden. Eine Haftung gegenüber terroristischen Gewaltakten gibt es für kein Reiseland.
Das Reisegepäck darf maximal 18 kg schwer sein!

>> VORINFORMATIONSBLATT: Tschad
>> PDF der KATALOGSEITE

Zustiege

FRANKFURT, FLUGHAFEN
MÜNCHEN, FLUGHAFEN
WIEN, SCHWECHAT/FLUGHAFEN
H R Bezeichnung Termin Preis pro Person ab
Buchbar Buchbar Tschad - Naturwunder in der südlichen Sahara 30.11.2024 - 17.12.2024 5.650,- €  


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